Über uns - Große Münsterländer e. V. Landesgruppe Baden-Württemberg

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Über uns

Die Chronik der Landesgruppe Baden-Württemberg
verfasst von unserem Ehrenmitglied Sigurd Käser (†11.09.2011); ergänzt durch den Vorsitzenden der LG Baden-Württemberg, Gerhard Hörsch, am 09.12.2018.

Das Werden der Landesgruppe Baden-Württemberg basiert auf kleinen Anfängen aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts. Etwa zwei Dutzend Mitglieder, über das ganze Land verteilt, vornehmlich aber in Württemberg, waren in den 50er und 60er Jahren beim damaligen Hauptverein registriert. Den Anschluss an eine damals bereits funktionierende VGM Gruppe fanden die Mitglieder aus Baden-Württemberg hauptsächlich in Bayern. Dort wurden bereits in den 60er Jahren rasseeigene Prüfungen abgehalten.

Das zunehmende Interesse an den Großen Münsterländern zu Beginn der 70er Jahre in Baden-Württemberg hatte einige rührige Mitglieder bewogen, eine eigene Landesgruppe zu gründen.
Die Gründungsversammlung erfolgte vor 45 Jahren, am 21. Dezember 1974. Den Vorsitz übernahm Günther Jordan, Schriftwart wurde Siegfried Klett und als Zuchtwart wurde Sigurd Käser berufen. Sogleich wurden eigene Prüfungen ausgerichtet. Eine Verbandsjugendprüfung bei Sielmingen (nähe Stuttgart), eine Herbstzuchtprüfung bei Denkendorf und dort auch eine erste Zuchtschau mit 14 Teilnehmern.

In den folgenden Jahren waren die Prüfungen der Landesgruppe oft in Revieren bei Waldsee (Speyer). Der dortige Jagdpächter R. Lhotsky war auch ein Gönner unserer Rasse und sein Revier hatte für die damalige Zeit einen sehr guten Niederwildbesatz.

Im Jahr 1979 hatte G. Jordan den Vorsitz der Landesgruppe Baden-Württemberg abgegeben. In einer damals außerordentlichen Mitgliederversammlung am 9. Juni 1979 wurde Günter Schwiete zum neuen Vorsitzenden gewählt. Der damalige Vorsitzende des VGM-Gesamtverbandes Hermann Kreiensiek war zu dieser entscheidenden Versammlung extra angereist.
Als weitere Vorstandsmitglieder wurde gewählt: Siegfried Klett als Prüfungsleiter, Alfred Draskovits als Kassenverwalter und Sigurd Käser als Zuchtwart.
Moralische und besonders humorvolle Unterstützung war stets von Elisabeth Gräfin von Soden gegeben.

Das Prüfungsgeschehen und die Zuchtschauen nahmen damals jährlich zu. Die Basis hierfür bildeten die landeseigenen Zwinger „vom Zabergäu“, „von Hohenheim“ und „vom Hochholz“. Finanziell war das rege Prüfungsgeschehen nur möglich durch den verdienstvollen Einsatz von Siegfried Klett bei der Besorgung der Reviere und dem selbstlosen Einsatz zahlreicher ihm befreundeter Verbandsrichter.

Der Mitgliederbestand betrug 1979 etwa 35 Personen. Die Satzung des Verbands Große Münsterländer schrieb vor, dass eine Landesgruppe mindestens 50 Mitglieder und davon 5 Verbandsrichter haben muss, um im Gesamtverband geschäftlich selbständig zu sein. Somit liefen die gesamten finanziellen Abwicklungen zunächst noch über den Gesamtverband.

In den folgenden Jahren entwickelte sich gleichzeitig ein zunehmend freundschaftliches Verhältnis mit dem ebenfalls aufstrebenden Deutsch Langhaar Verein Baden-Württemberg. Gegenseitige Unterstützung bei Prüfungen u.a., sowie die mögliche Teilnahme an Prüfungen auf Gegenseitigkeit zum Normalnenngeld für Mitglieder waren stille Vereinbarungen der Verantwortlichen auf beiden Seiten.

Die Aufwärtsentwicklung der Landesgruppe Baden-Württemberg verlief weiterhin erfreulich und bereits im Jahr 1986 wurde vom Gesamtverband die Landesgruppe mit damals 70 Mitgliedern als selbständige Landesgruppe anerkannt. Die finanzielle Basis schien ausreichend, auch dank des sparsamen und selbstlosen Einsatzes der Vorstandschaft und besonders der Kassenverwaltung, die beim Vorsitzenden Günter Schwiete schon seit Jahren in Personalunion in besten Händen war. Neu in den Vorstand wurden damals Susanne Münch als Kassiererin und Manfred Merz als Schriftführer gewählt. Die Prüfungen und Zuchtschauen wurden fast ausschließlich im Raum Nordwürttemberg abgehalten, was sich auch finanziell positiv ausgewirkt hat, besonders zur Freude von Günter Schwiete, der damals in den 90er Jahren auch noch die Prüfungsleitung übernommen hatte.

Dieser hohe und selbstlose Einsatz von Günter Schwiete für die Landesgruppe Baden-Württemberg hatte das enorme Wachstum bewirkt und eine solide finanzielle Basis geschaffen. Seine Wiederwahl in den Ämtern bis zum Jahr 1997 war die Würdigung dieser Leistungen. Im Jahr 1996 erhielt Günter Schwiete für besondere Leistungen vom Verband Große Münsterländer die Goldene Ehrennadel. Zu dieser Zeit hatte die Landesgruppe Baden-Württemberg 170 Mitglieder, davon 35 aus dem benachbarten Ausland und hier vor allem sehr treue Mitglieder aus der Schweiz.

Nach fast 20jähriger Tätigkeit im Vorstand hatte Günter Schwiete im Jahr 1997 seine Ämter abgegeben. In Würdigung seiner Verdienste um den Großen Münsterländer über 2 Jahrzehnte hinweg, wurde er vom Verband Große Münsterländer zum Ehrenmitglied ernannt und von der Landesgruppe Baden-Württemberg zum Ehrenvorsitzenden.
Als neuer Vorsitzender wurde Manfred Merz gewählt, der mit seinem Engagement die Landesgruppe genauso weiterführte, wie sie es über die Zeit zuvor schon gewohnt war.

Höhepunkte im Vereinsgeschehen waren besonders die Ausrichtung der vorm-Walde-Prüfungen für den Gesamtverband. Im Jahr 1988 im Raum Bad Windsheim, im Jahr 2001 im Raum Heilbronn auf dem Amalienhof und im Jahr 2011 im Raum Heilbronn-Hohenlohe mit dem Suchenlokal „Küffner Hof“. Zahlreiche Mitglieder unserer Landesgruppe haben sich -bis heute- jährlich den vorm-Walde-Prüfungen gestellt und sind überwiegend mit sehr guten Prüfungsergebnissen beurteilt worden.

Die züchterische Tätigkeit hat sich verändert. Der Zwinger „vom Hochholz“ hatte in der Zeit von 1967 bis 1998 das Alphabet durchgezüchtet. Die züchterischen Ergebnisse waren beachtenswert. Danach ging das Zuchtrecht „vom Hochholz“ von Sigurd und Gisela Käser an das Ehepaar Urbach in Bayern über.

Als neuer Züchter hat sich Günther Adam mit seinem Zwinger „vom Bergwald“ seit 1993 mit viel Erfolg etabliert. Bis zum Jahr 2007 hat er 19 Würfe gezogen und die meisten Welpen in Baden-Württemberg abgesetzt. Dies hatte natürlich einen starken Mitgliederzuwachs in der Landesgruppe zur Folge. Leider ist Günther Adam im Jahr 2007  im frühen Alter von 56 Jahren verstorben.

An Auszeichnungen für züchterische Erfolge erhielt der Zwinger „vom Hochholz“ für 15 erste Preise bei Verbandsgebrauchsprüfungen die silberne Ehrennadel und der Zwinger „vom Bergwald“ für 10 erste Preise bei Verbandsgebrauchsprüfungen die bronzene Verdienstnadel des Verbands Große Münsterländer.

Zu den besonderen Ehrungen gehörte aber auch die Tätigkeit des 2. Vorsitzenden Hugo Schmid, der über lange Jahre dieses Amt innehatte. In der Zeit von 1978 bis zum Jahr 2005 hat er 4 Große Münsterländer geführt. Seine Stärke in der Führung lag bei der Arbeit auf Schweiß. Als Förster auf der Schwäbischen Alb hat er den „Lobo vom Hochholz“ auf über 100 erfolgreichen Nachsuchen geführt und den „Thore vom Hochholz“ auf 85 erfolgreichen Nachsuchen. Hugo Schmid war anerkannter Nachsuchenführer im Landkreis Reutlingen. Im Jahr 2001 wurde sein Einsatz vom Verband Große Münsterländer mit der Goldenen Verdienstplakette und vom Landesjagdverband Baden-Württemberg mit der silbernen Ehrennadel gewürdigt. Darüber hinaus hat er für die Landesgruppe Baden-Württemberg über viele Jahre in seinem Revier bei Bad Urach nicht nur Schweiß-, sondern auch Bringtreue-Prüfungen organisiert. Leider ist Hugo Schmid im Jahr 2010 im Alter von 69 Jahren verstorben.

Mit 236 Mitgliedern war die Landesgruppe Baden-Württemberg im Jahr 2005 die zweitstärkste Landesgruppe im Gesamtverband. In diesem Jahr hatte die Landesgruppe 15 anerkannte Deckrüden und 17 eingetragene Zuchtzwinger. Mit 4 Zuchtschaurichtern und einer ausreichenden Zahl von Verbandsrichtern für die Prüfungen war die Landesgruppe selbst in einer starken Position.

Im Jahr 2005 gab es dann in der Landesgruppe wesentliche einschneidende personelle Veränderungen. Manfred Merz kandidierte nicht mehr als 1. Vorsitzender. Michael Rommel übernahm dieses Amt. Sigurd Käser übergab nach jahrzehntelanger Tätigkeit das Amt des Zuchtwarts an Thomas Schäfer. Die bisherige Stütze der Landesgruppe, Sonja Altvatter als Kassiererin, die das Vereinsvermögen recht erfolgreich verteidigte und ihr Mann, Rainer Altvatter als Prüfungsleiter, blieben der neuen Vorstandschaft mit ihrer bereits langjährigen Erfahrung erhalten. Rainer Altvatter hat es auch verstanden, die guten Prüfungsreviere im Raum Ilsfeld für die Verbandsjugendprüfungen zu halten. Die Herbstzuchtprüfung findet seit Jahren in Niedernhall im Kochertal statt. Dankenswerter Weise stellt das Forstamt des Landkreises Hohenlohe für diese Prüfung und die vorhergehenden Übungstage die hierfür bestens geeigneten Gewässer zur Verfügung. Sammelpunkt für die Zuchtschauen, die Übungstag und die Herbstzuchtprüfungen ist das Gelände des Vereins für Deutsche Schäferhunde, Ortsgruppe Niedernhall. Der Verein übernimmt dann auch immer die Bewirtung der Gäste, Hundeführer, Richter und Revierinhaber.

Seit Ende 2017 haben sich allerdings die Voraussetzungen geändert. Die Auflagen des Forstamts zwangen unsere Landesgruppe für den Übungstag und die Herbstzuchtprüfung neue Reviere zu suchen, sodass wir leider nur noch die jährliche Zuchtschau auf dem großartigen Gelände des Vereins für Deutsche Schäferhunde abhalten können. Zwischenzeitlich ist unsere Zuchtschau eine große Familienfeier, bei der die Gäste immer mit Spanferkelbraten bewirtet werden und die Jagdhornbläsergruppe „Diana“ aus dem Hohenlohischen die musikalische Umrahmung übernimmt.

Für ihre überaus erfolgreiche, langjährige Tätigkeit für den Aufbau der Landesgruppe Baden-Württemberg und nicht nur in der Zucht, sondern auch in der unermüdlichen Arbeit im Vereinsvorstand sowie als Zucht- und Prüfungsrichter konnte die Landesgruppe Baden-Württemberg ihre beiden Gründungsmitglieder Sigurd Käser und Siegfried Klett im Jahr 2005 zu Ehrenmitgliedern ernennen. Auch unser zweites Ehrenmitglied, Siegfried Klett, ist nach Sigurd Käser am 06.04.2018 verstorben. Auch er besuchte bis 2017, wann immer es seine Gesundheit zuließ, die Mitgliederversammlung und die Zuchtschau unserer Landesgruppe.

Unser Ehrenvorsitzender, Herr Günter Schwiete, ist ebenfalls gesundheitlich sehr angeschlagen und muss deshalb seit einigen Jahren das Verbandsgeschehen aus der „Ferne“ beobachten. Solange es ihm möglich war, besuchte er unsere Zuchtschauen in Niedernhall, was für beide Seiten immer eine Bereicherung war.
Die Verbandsgebrauchsprüfungen der Landesgruppe Baden-Württemberg, meist beschickt mit fast einem halben Dutzend Großer Münsterländer, findet seit Jahren im Raum Laupheim und im Raum Gammertingen statt. Organisator vor Ort ist entweder Joachim Labisch, Beisitzer im Vorstand der Landesgruppe oder unser Prüfungsobmann Frank Ritter.

Für unsere Schweizer Mitglieder und Freunde richtete seit Jahren unser Repräsentant vor Ort und ebenfalls Beisitzer im Vorstand, Hans-Peter Wälti, jeweils Bringtreue-Prüfungen und auch Freundschaftstreffen zwischen Baden-Württemberg und der Schweiz aus. Nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand folgte ihm Frau Dr. Lucia Schweizer als Beisitzerin im Vorstand nach Freundschaft auf Gegenseitigkeit wird seit vielen Jahren mit der Landesgruppe Rheinland-Pfalz / Hessen / Saarland gepflegt. Gelegentliche Besuche von Freunden des Großen Münsterländer aus den USA und Kanada beruhen auf Gegenbesuchen der Familien Altvatter und Käser.

Im Jahr 2009 gab es wiederum eine personelle Veränderung. Gerhard Hörsch übernahm den Vorsitz der Landesgruppe. Die anderen Funktionsträger blieben fast alle im Amt. Neu zugestoßen ist aus der jungen Generation Michael Greiner als Schriftführer. Leider konnte Michael Greiner wegen persönlicher und anschließender beruflicher Veränderungen nur 1 Wahlperiode für unsere Landesgruppe aktiv sein.Altbewährt und die Vorstandsarbeit unterstützend wirken auch seit Jahren Helmut Zacharias und Joachim Labisch, die auch als Richter der Landesgruppe fast immer zur Verfügung stehen.

Das Zuchtgeschehen basiert derzeit auf mehreren Zwingern der Landesgruppe:
„vom Steinmetz“, „vom Schmeiental“, „vom Hermannsgrund“, „vom Allgäuer Tor“ und „vom Eisberg“. Zwei der Züchter gehören momentan ebenfalls dem Vorstand der Landesgruppe Baden-Württemberg an. Die weiteren Zwinger auf unserer Homepage sind entweder momentan noch nicht aktiv oder können derzeit nicht ins Zuchtgeschehen eingreifen.

Das Jubiläumsjahr 2011 (die Landesgruppe Baden-Württemberg feierte ihr 25-jähriges Bestehen) hat umfangreiche Veranstaltungen mit sich gebracht. Neben den Vorbereitungen zur „Vorm-Walde-Herbstzuchtprüfung“ im Oktober 2011, waren 20 Große Münsterländer bei der Verbandsjugendprüfung gemeldet und durchgeprüft worden. Im Großen und Ganzen mit sehr guten Leistungen. Bei der Zuchtschau im Juni 2011 wurden insgesamt 25 Große Münsterländer mit überwiegend sehr gutem Formwert vorgestellt. Die Hunde waren seither tätowiert. Seit 2010 wird den Welpen ein Chip implantiert.

Die Mitgliedsbewegungen in der Landesgruppe haben sich zwischenzeitlich bei der Zahl 190 eingependelt. Derzeit liegen wir aber wieder bei einer Mitgliederzahl von 200. Hierin sind alle Mitglieder, Familienmitglieder und Ehrenmitglieder enthalten. Der Anstieg der Mitgliederzahl ist eine Folge dessen, dass Mitglieder aus der Landesgruppe Bayern nach Baden-Württemberg gewechselt haben.Auch die Zusammensetzung unserer Mitglieder ist bemerkenswert. So haben wir um die 35 Mitglieder aus der Schweiz, aus Österreich und Frankreich, aber auch welche aus Canada und den USA.

Diese Chronik über die Landesgruppe Baden-Württemberg ist im Gesamtumfang gleichzeitig ein Nachweis über knapp ein halbes Jahrhundert für und mit unseren Schwarz-Weißen, den Großen Münsterländern. Sie ist auch Ausgangspunkt für deren Zukunft und Weiterbestehen und wird mit Sicherheit noch fortzuschreiben sein.
Letzte Änderung am 27.05.2025 Rubrik Welpen
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